Byron Bay ist toll: Kilometerlanger Sandstrand mit Wellen, der sich die ganze Bucht entlangzieht. Der Ort selbst ist eine Mischung aus Hippiedorf (das war es irgendwann mal) und poshy Badeort, wo sich in der High Season die Schoenen und Reichen der East Coast tummeln. Wir haben uns dort mit Gorans altem Kumpel Cari getroffen, der zufaellig auch gerade in Australien unterwegs ist, sind tagsueber in den Wellen herumgesprungen und haben abends die Pubs unsicher gemacht. Sehr schoene Tage...
Danach haben sich unsere Wege wieder getrennt: Cari ist nach Sydney weitergefahren, wir nach Brisbane. Brisbane ist nett, kann aber mit Sydney nicht ganz mithalten. Aber: Von dort aus haben wir einen Ausflug in den Australia Zoo gemacht. Dessen Direktor war der "Crocodile Hunter" Steve Irwin, der aufmerksamen RTL 2-Zuschauern ein Begriff sein duerfte. Wer ihn nicht kennt, sei auf das Fanfoto mit Goran verwiesen! In seiner Show war er, komplett in Khaki gewandet, immer auf der Suche nach den wildesten Tieren, um sie zu erforschen und zu schuetzen - bis er 2006 ironischerweise von einem Stachelrochen toedlich mitten ins Herz gestochen wurde. Vom Mythos Steve Irwin lebt der Australia Zoo immer noch, aber auch davon, dass man den Tieren dort sehr nahe kommt. Man kann die Kaenguruhs fuettern und streicheln, die Koalas anfassen und mit den Wombats spazieren gehen. Laut unseren beiden Reisefuehrern wird das Ganze so gehandhabt, dass kein Tier zu Schaden kommt - und den Eindruck hatten wir tatsaechlich auch. Das obligatorische Koala-Kuschelfoto gibt's leider trotzdem nicht, denn das haette extra gekostet (die Fotos fingen bei 40 Dollar an - und dafuer kriegt man auch nur die doofen Tiere...) und wir fanden 59 Dollar Eintritt dann doch genug.
Ein Tier gab es allerdings nicht im Zoo, dem wir unbedingt noch naeher kommen wollten: Der Delfin. Also haben wir uns am naechsten Tag nach Moreton Island vor den Toren Brisbanes aufgemacht. Dort gibt es eine Kolonie wilder Delfine, die jeden Abend zur Daemmerung an den Pier der Insel kommen und sich dort aus der Hand fuettern lassen. Moreton Island selbst ist ein totales Paradies, mit weissem Sandstrand und tuerkisem Wasser. Davon haben wir allerdings nichts gesehen, denn es hat den ganzen Tag geschuettet wie wahnsinnig, so, dass es nicht moeglich war, vor die Tuer zu gehen (vielleicht habt ihr auch die Bilder in den Nachrichten gesehen: halb Queensland steht unter Wasser - und es soll noch bis zum Ende der Woche so weitergehen). Wir sassen also den ganzen Tag im Restaurant des Inselressorts und haben auf die Daemmerung gewartet. Ungluecklicherweise war zu allem Ueberfluss auch noch chinesisches Neujahrsfest, was offensichtlich die komplette chinesische Gemeinde von Brisbane zum Anlass genommen hat, einen Ausflug zu machen. Das heisst: Wir waren ausschliesslich umringt von schubsenden, schreienden und wild mit Technik hantierenden Chinesen. Anstregend... Aber: Das Warten hat sich gelohnt, denn die Delfine haben sich zum Glueck vom Regen nicht abhalten lassen und sind puenktlich zu viert zur Fuetterung erschienen. Man stellt sich dann bis zur Huefte ins Wasser und haelt einen Fisch, den der Delfin unter Wasser aus der Hand frisst. Streicheln darf man sie leider (oder vielmehr: ist auch gut so) nicht, weil sie trotz allem wilde Delfine sind. So nahe waren wir Delfinen noch nie. Und die haben sich so auf ihr Essen gefreut, dass wir ein bisschen Angst hatten, dass sie uns aus lauter Eifer und Freude ins Bein beissen. Denn so aus der Naehe sieht man, dass die ganz schoen ordentliche Zaehnchen haben!
Heute sind wir in Hervey Bay angekommen, von wo aus wir morgen zu einer Zwei-Tages-Tour nach Fraser Island aufbrechen. Fingers crossed fuer gutes Wetter!
P. S.: Koalas kann man nicht essen, weil sie sich ausschliesslich von Eukalyptus ernaehren, der giftig ist und uns Menschen bei Verzehr schaden wuerde.