Freitag, 6. Januar 2012

Von Wellington nach Auckland

Happy new year! Wir wuenschen allen fleissigen Lesern dieses Blogs ein gesundes, lustiges und sonniges neues Jahr!
Apropos Sonne: Unser erstes Silvester im Sommer war leider nicht ganz so wie erhofft. Nach dem letzten Blogeintrag hat es naemlich mal wieder angefangen zu regnen – und bis vor ein paar Tagen nur noch sehr selten aufgehoert. Sprich: Das Feuerwerk in Wellington wurde wegen Sturm abgesagt, es war kaum jemand auf der Strasse, wir haben uns erstmal einen Regenschirm gekauft und es uns abends vor einem Irish Pub in der Naehe der Heizstrahler gemuetlich gemacht. Da war es dann tatsaechlich noch sehr lustig, aber irgendwie haetten wir lieber Flipflops statt Muetze getragen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir ueberhaupt 12 Grad hatten…
Aufgrund des Wetters fielen dann auch leider die meisten Outdoor-Aktivitaeten aus – was in Neuseeland bitter ist, denn Neuseeland besteht ausschliesslich aus Outdoor-Aktivitaeten. Besonders geaergert haben wir uns im Tongariro National Park, Mordor in „Herr der Ringe“. Wir konnten zwar einen Blick auf den Schicksalsberg werfen, als sich die Wolken fuer 5 Sekunden verzogen haben, aber die Wanderung durch das Vulkangebiet (die zu den schoensten auf der ganzen Welt gehoeren soll…) fiel leider flach. 8 Stunden Alpin-Trekking in Regen, Sturm und Schlamm waren dann doch zu viel – sowohl fuer Ausruestung als auch unsere Leidensfaehigkeit.
Wir haben uns dann auf Aktivitaeten beschraenkt, die unter der Erde stattfinden oder bei denen man sowieso nass wird. Z. B. haben wir die Waitomo Caves besucht, Tropfsteinhoehlen, in denen Millionen von Gluehwuermchen leben. Man faehrt mit einem Boot auf einem unteriridischen See durch eine Hoehle und sieht an der Decke Tausende von kleinen Lichtern. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob die Neuseelaender da nicht einfach LED-Laempchen hingemacht haben, um den Touristen was zu bieten – aber toll war es auf jedem Fall. Unser letzter Stopp vor der Rueckkehr nach Auckland war dann die Coromandel Peninsula. Dort befindet sich einer der beruehmtesten Straende von Neuseeland: der Hot Water Beach, an dem sich unter dem Sand heisse Quellen befinden. Man leiht sich dann eine Schaufel aus, marschiert bei Ebbe an den Strand, fuehlt mit den Fuessen nach einer heissen Stelle und faengt an zu graben. Und nach einer Stunde harter Arbeit (weil man nah am Wasser graben muss, machen die Wellen das Loch immer wieder kaputt…) hat man dann einen eigenen kleinen Spa-Pool am Strand. Allzu lange kann man da allerdings auch nicht sitzen, denn das Wasser aus den Quellen ist 62 Grad heiss – da gibt’s schnell einen burned bum. Wie das Ehepaar neben uns bemerkte: When you are medium, you should go! Das Ganze ist eine der Top-Attraktionen Neuseeland und ein dementsprechend abartiger Touri-Auflauf ( siehe Bilder), aber trotzdem lustig. Auf der Coromandel gab es dann endlich auch mal wieder ein paar Sonnenstrahlen (wenn auch in homoeopathischen Dosen) und wir konnten ein bisschen am Strand rumhaengen und die tollen Felsformationen von Cathedral Cove anschauen. Coromandel bietet auch in kulinarischer Hinsicht noch ein Highlight: Smoked Mussels, geraeucherte Muscheln. Die haben wir uns natuerlich nicht entgehen lassen – soooooo lecker! Und Essen geht ja zum Glueck auch bei Regen…
Vor zwei Tagen haben wir dann unseren Camper abgegeben. Irgendwie hatten wir ihn ganz liebgewonnen und das Bett war auch wirklich bequem, aber wir haben einfach viel zu viel Zeit bei Regen in ihm verbracht, immer dem Prasseln auf dem Dach lauschend, zwischen Hoffnung und Resignation schwankend. Ausserdem hatte er vorne auf der Fahrerseite zwei Loecher, eins in der Nahe vom Gaspedal und eins oben, was bei den Witterungsverhaeltnissen auch nicht optimal war. Und jetzt sind wir in Auckland. Von dort haben wir gestern (seit langem der erste richtig schoene Tag) einen Ausflug nach Waiheke Island gemacht, eine Insel in Golf von Auckland, 40 Minuten per Faehre entfernt, wo die Leute wohnen, die genug vom City Life haben – und es sich leisten. Eine totale Poshy-Insel, aber traumhaft schoen. Man kann durchaus verstehen, warum Leute dort viel Geld fuer ein Grundstueck auf den Tisch legen. Dort sind wir gewandert, haben ein Wine Tasting gemacht (das Mikroklima dort ist perfekt fuer Wein, deshalb gibt es ueber 20 Weingueter), am Strand gelegen, im Meer gebadet (zum ersten Mal in Neuseeland!!!) und das Bier aus der lokalen Brewery probiert. Perfect day…
Tja, und heute – oh Wunder! – regnet es mal wieder. Waere ja auch zu schoen gewesen, mein Geburtstag mit Sommerwetter… Neuseeland ist ohne Zweifel ein schoenes Land. Aber nicht bei Regen. Und wir sprechen nicht von ein paar Schauern oder Nieselregen, sondern von tagelangem Dauerschuetten wie aus Kuebeln, grauen Wolken, die bis zum Boden haengen und den dazugehoerigen Temperaturen. Doof.
Wer uebrigens denkt, man koennte am anderen Ende der Welt seinen deutschen Landsleuten entgehen: Haha! Wir hatten oft das Gefuehl, es gaebe hier mehr Deutsche als Neuseelaender. Vor allem sind hier unterwegs: Ruestige Senioren, die energisch jeden Nationalpark durchschreiten, von Kopf bis Fuss in die neueste North Face-Funktionskleidung gehuellt und mit Schuhen, die auf dem Rueckweg noch einen Zwischenstopp fuer die Mount Everest-Besteigung moeglich machen. Und fuenfkoepfige Familien, die sich in riesigen Wohnmobilen mit ihrem gesamten Hausstand quer durchs Land schieben. Und wir haben uns oft gefragt: Wie koennen die sich das leisten?? (Und wie zum Teufel koennen wir uns das eigentlich leisten????) Denn die Preise hier sind Wahnsinn. Alles ist teuer: Essen, Campingplaetze, Benzin und vor allem Aktivitaeten – und sei es nur fuer eine Stunde ein Kayak ausleihen. Eigentlich hatten wir Australien als das teuerste Land eingeplant, aber selbst die Australier, die wir getroffen haben, sind bestuerzt ueber die Kosten hier.
Also: Nix wie los nach Melbourne – morgen. Da hat es uebrigens 28 Grad und Sonne.



Lasst euch uebrigens nicht von den Bildern taeuschen: Vom Dauerregen haben wir natuerlich gar keine mehr gemacht. Dafuer aber sofort panisch die Kamera gezueckt, wenn man fuer 5 Minuten die Sonne rauskam. 



















10 Kommentare:

  1. Liebe Johanna,

    alles, alles Gute und Liebe zum Geburtstag!!!
    Und einen guten Flug in die Sonne, wünsche ich. Manchmal muss man Regen erleben, um zu erkennen wie toll Sonne ist... :-) Harhar. Gut, dass ihr wenigstens einen warmen Po hattet, ob nun am Strand oder unter den Fittichen der "Iren"...
    Ganz viele Bussis,
    Heike

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  2. Liebe liebe Johanna,

    wie wünschen dir natürlich auch alles Liebe zum Geburtstag. Schade zu lesen das ihr so ein Pech habt mit dem Wetter (gerade auch noch an deinem Geburtstag) :( aber hoffe du genießt den Tag dennoch. :)
    Also falls es euch ein wenig aufmuntert hier ists auch eklig nass...

    Ganz viele Grüße von Staka, Milan, Zdravka und Dani

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  3. Liebe Johanna,

    herzliche Glückwünsche zum Geburtstag, alles Gute und viel Sonnenschein in der nächsten Zeit!

    Papa und Jutta

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  4. Johanna, auch auf diesem Weg nochmal alles Liebe und Gute zum Geburtstag!
    Goran: Keine Rasur mehr bis zum Ende der Reise?
    Euch beiden ganz viel Sonnenschein ab jetzt und weiterhin viel Spaß!
    Liebe Grüße, Kathi

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  5. Kathi,
    das habe ich mich auch schon gefragt :-)

    Ich hoffe, ihm ist klar, dass wenn er sich ihn erst nach der Rückkehr abrasiert, möglicherweise diese Partie weiß und unberührt im krassen Gegensatz zum restlichen Gesicht stehen könnte...

    Heike

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  6. haha mädls schön das ihr mit dem thema angefangen habt :D

    lassen wir uns mal überraschen wie es weitergeht :D

    dani

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  7. Da fällt mir ein, eigentlich liegt er genau im Trend. Überall tragen die männlichen Models nur noch Bart. Steht in einer echt guten Frauenzeitschrift :-)
    Und wenn er so lang ist, tut er auch nicht weh. Oder, Tschoana?
    Heike

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  8. tschoänna, tschoänna, alles liebe zum geburtstag! und goran: bloß nicht verunsichern lassen:-)
    happy weiterreising!

    michèle

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  9. ALSO: Nein, der Bart tut nicht weh. Und: Spaetestens in Asien kommt das Ding ab - zwecks schon erwaehntem Braeunungsproblem...
    Liebe Gruesse aus Melbourne!

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