Dienstag, 22. November 2011

La Paz & die Pampas-Tour

Irgendwie ist La Paz ja schon beeindruckend – vor allem, wenn man mit dem Bus ueber das Hochland ankommt und zum ersten Mal einen Blick auf die Stadt wirft. Da liegt sie in den Talkessel geschmiegt und kriecht an den Seiten scheinbar endlos die Haenge hinauf. Vor allem im Dunkeln toll! Allerdings ist La Paz sonst nicht wirklich ein Ort, an dem man (also, zumindest wir!) unbedingt laenger bleiben moechte. Man befindet sich hier auf 3700 Meter, das sind nochmal 400 mehr als in Cusco. Und das merkt man! Kurzatmigkeit begleitet einen auf Schritt und Tritt, vor allem, wenn man eine der steilen Strassen hochlaufen muss. Und von denen gibt es hier ziemlich viele! Ausserdem ist es ziemlich kalt, und es gibt nicht so wirkliche Sehenswuerdigkeiten. Und irgendwie sind wir auch ein bisschen muede vom Staedte anschauen… Ein Highlight sind allerdings die zahllosen Fress-Staende in der ganzen Stadt, an denen man superlecker und superbillig koestliche Schweinereien erwerben kann. Und: Wir haben ein Multiplex-Kino gefunden, mit englischen Filmen und gutem Popcorn. Da haben wir dann unsere Nachmittage verbracht…
Von La Paz aus sind wir in Richtung Dschungel aufgebrochen, zu einer dreitaegigen Pampas-Tour. Per Flieger ging es Richtung Rurrenabaque, mit der Airline TAM. Das ist die ehemalige Militaerfluglinie Boliviens und dementsprechend sehen Flughafen und Flieger auch aus: Alles andere als auf dem neuesten Stand, irgendwie sozialistisch und nicht gerade vertrauenserweckend. Aber: Flug war toll – man ueberfliegt mal gepflegt ein paar Sechstausnder, bevor es dann auf 200 Meter ueber dem Meeresspiegel runtergeht. Der Flughafen in Rurre besteht lediglich aus einer Landebahn (die ist aber auch erst seit fuenf Monaten geteert!) und ein paar Baracken, zwischen denen Schweine herumlaufen. Man wird mit einem Kleinbus direkt am Flieger abgeholt, das Gepaeck aufs Dach geworfen. So schnell waren wir noch aus keinem Flughafen draussen! Am naechsten Morgen ging es dann los Richtung Pampas – zweieinhalb endlose Stunden auf einer unbefestigten Strasse in einem altersschwachen Toyota (Ruecken!!!) bis zum dicht bewachsenen Fluss. Dort sind wir in ein Kanu umgestiegen, um uns flussabwaerts treiben zu lassen und Ausschau nach wilden Tieren zu halten. Und die gibt  es hier en masse: riesige Alligatoren, ganze Schildkroetenfamilien, neugierige Affen, die ganz nahe ans Boot kommen, ein Faultier, lustige Wasserschweine, rosafarbene Flussdelfine mit langen Schnauzen (die haben sich allerdings ein wenig geziert und wollten sich nicht so wirklich fuer ein Foto in Positur werfen…) und Unmengen von kunterbunten grossen und kleinen Voegeln. Superspannend – und allein auf dem Fluss entlangzutreiben, ist fast wie Meditation. Allerdings waren auch jede Menge Moskitos am Start – kein Wunder bei 40 Grad, Sumpfgebiet und gefuhlten 100 Prozent Luftfeuchtigkeit! Und die haben sich weder von unserem Spray noch von langen Hosen und Pullis abhalten lassen, vor allem in Daemmerung, als wir mit den Taschenlampen nach den leuchtenden Augen der Alligatoren Ausschau gehalten haben. Am Ende des Abends hatten wir schwere Verluste zu verzeichnen: Meine Arme, mein Po und meine Oberschenkel zerstochen wie noch nie in meinem Leben (es gibt Beweisfotos, aber nicht an dieser Stelle!), auch Goran vereinzelt getroffen. Aber half ja nix, gab ja noch mehr zu tun: Z. B. Piranhas fischen und nach Anacondas Ausschau halten. Die waren allerdings einzigen Tiere, die sich partout ueberhaupt nicht zeigen wollten… Trotzdem tolle Tour!
Gestern sind wir dann wieder in La Paz angekommen – und wollten aus oben angefuehrten Gruenden eigentlich gleich weiter, im Nachtbus Richtung Uyuni. Aber: Die Bolivianer haben einfach mal mehrere Strassen im ganzen Land blockiert, um fuer oder gegen irgendetwas zu demonstrieren – unter anderem die Schnellstrasse, die den oberen Teil von La Paz (wo auch der Flughafen ist) mit dem Zentrum verbindet. Blockaden, Demonstrationen und sonstige Aufstaende sind hier sowas wie ein Volkssport und kommen ziemlich regelmaessig vor. Dummerweise wurde deshalb gestern unser Bus gecancelt. Heisst: Ein weiterer Tag in La Paz. Und zu allem Ueberfluss schuettet es seit heute morgen wie aus Kuebeln und ist wahrscheinlich auch nicht viel waermer als in Deutschland. Nervt. Aber wir sind guter Dinge, dass es heute abend weitergeht!
Ach ja, hoffentlich letztes Kreditkarten-Update (juhu!): Geld ist komplett wieder da. 











3 Kommentare:

  1. Also i h mag den Pelikan auf dem Flieger! :-) Und ich weiß ehrlich nicht, warum ihr traurig seid, dass es keine Anaconda zu sehen gab. Kennt ihr nicht den Film mit J.Lo? Also, Hand aufs Herz: Ihr habt euch weder beim Flug noch bei den Alligatoren in die Hosen gemacht? Johanna, das mit den Stichen am Popo ist arg - und der Mo hat weniger abbekommen? Ist bei mir und Uli auch immer so. Die Mücken wissen wahrscheinlich, dass wir Frauen allein das mit Fassung tragen können. Hoffe, ihr kommt bald weiter, " Uyuni" klingt super, kurz gegooglet: ein Salzsee-Ort? Bin gespannt. Und Gratulation zur beendeten Kreditkarten-Story! Ganz viele Bussis,
    Heike

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  2. oh jetzt hab ich mich schon soo auf tolle delfinfotos gefreut :( doch leider wart ihr wohl zu langsam :) das war wohl zu viel an meditation ;)
    na endlich ist das ganze geld wieder da :)
    genießt mal eure reise weiterhin ganz dolle für uns mit :)
    bussal und lg dani

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  3. hammer, der panoramashot von la paz!
    flekko ist immer bei euch!!! wünsch euch die beste weiterreise!

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