Mittwoch, 15. Februar 2012

Cairns, Port Douglas, Singapur & Manila

Das Wichtigste zuerst: Der Bart ist ab - man beachte die Vorher-Nachher-Bilder. Einer Ganzgesichtsbraeune steht also nichts mehr im Wege. Aber so ein bisschen vermissen wir ihn beide schon...
Ansonsten gibt es gute Nachrichten: Wir koennen uns Essen in Restaurants leisten - sogar mehrmals am Tag. Uns fuer wenig Geld betrinken. Und mit den leckersten Mangos der Welt vollstopfen. Sprich: Asien hat uns endlich wieder.
Aber von Anfang an - und da waren wir noch in Cairns. Cairns ist ja so eine der Staedte, die man als Deutscher kennt, wenn es um Australien geht. Aber: Der einzige Grund, irgendwie Zeit zu verbringen, ist der, dass das Great Barrier Reef dort besonders nah an der Kueste ist. Ansonsten gibt es keinen Anlass, dort auch nur einen Tag zu bleiben. Die Stadt besteht aus Hostels und Backpackerkneipen, in denen es billiges, aber ekelhaftes Essen gibt. Unterwegs sind fast ausschliesslich Backpacker und betrunkene (oder mit irgendwelchen Substanzen ausser Gefecht gesetzte) Aborigines, die wie Zombies durch die Stadt schwanken, aber niemanden anschauen und auch von niemandem beachtet werden. Das erste Mal uebrigens, dass wir Aborigines gesehen haben - abgesehen von denen, die am Hafen von Sydney fuer die Touristen lustig tanzen und musizieren. Australien hat wirklich ganze Arbeit geleistet, seine Urbevoelkerung nicht nur an den Rand der Gesellschaft zu draengen, sondern komplett davon auszuschliessen. Bitter. Da sieht man dann auch irgendwie das ganze Hang loose- und Easygoing-Getue der Aussies mit anderen Augen...
In Cairns haben wir Cari wiedergetroffen und zusammen beschlossen, noch ein paar Kilometer in den Norden zu fahren, nach Port Douglas. Port Douglas ist ein kleiner Ort, der so aussieht, wie wir uns Florida vorstellen. Breite Strassen, viele Palmen, schoene Haeuser, toller Strand (sogar mit Stinger-Netz, so dass man auch ohne Ganzkoerperanzug in Meer gehen kann!). Dort ist jetzt gerade Regenzeit und dementsprechend keine Saison. Ausser uns waren fast keine anderen Touris unterwegs - und geregnet hat es nur nachts. Perfekt fuer ein paar entspannte Tage am Strand mit Frisbeespielen (Goran und Cari) und exzessivem Lesen (ich). Von dort aus haben wir dann noch einmal einen Bootsausflug zum Reef gebucht und uns in drei Schnorchelgaengen die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser angeschaut. Leider hatten die Schildkroeten diesmal keine Lust, sich zu zeigen, dafuer haben wir eine Krake und einen Rochen gesehen. Und natuerlich die ganzen anderen bunten Fische, Korallen und Seesterne (neonblau!!). Superschoen. Ein bisschen nervig war nur, dass das Ganze eine ziemliche Massenveranstaltung war und mit uns Horden von Asiaten an Bord waren, die sich offensichtlich zum ersten Mal in ihrem Leben ins Wasser begeben haben. Dementsprechend hilflos und ohne Ruecksicht auf Verluste oder Mitschnorchelnde wurde mit Flossen, Schnorcheln und Schimmwuersten gefuchtelt...
Vor der Rueckkehr nach Cairns haben wir dann noch einen Ausflug in den Daintree Rainforest gemacht und uns auf einer Wanderung mal wieder ordentlich von Moskitos quaelen lassen. Aber schoen war es trotzdem, mit Wasserfall, riesigen Urwaldbauemen und allerlei Getier. Den letzten Australien-Abend haben wir dazu genutzt, endlich mal saemtliche einheimischen Spezialitaeten zu probieren. So viel hat Australien da ja nicht zu bieten, deshalb passt das praktischerweise alles auf einen Teller: die "Aussie Bush Platter", bestehend aus einer Emuwurst, Krokodil, Kaenguruh und Barramundi.  Barramundi ist ein leckerer Fisch, Krokodil schmeckt wie eine komische Mischung aus Chicken und Fisch und die Emuwurst war relativ fad. Unser absoluter Favorit: Kaenguruh. Schmeckt wie Rind, ist schoen zart und hat fast kein Fett. Lecker. Und hiermit kann dann auch ein Haken unter diesen To-Do-Punkt fuer Australien gemacht werden.
Und dann: Asien! Der letzte Kontinent auf dieser Reise. Erster Stopp: Singapur. Das hatten wir von Anfang an nur als Zwischenstopp eingeplant, deshalb sind wir dort nur einen Tag lang geblieben. Zum Glueck ist Singapur nicht so gross, so dass man an einem Tag ziemlich viel anschauen kann. Wir fanden Singapur ueberraschend sympathisch. Es gibt dort lustige Dinge wie drei Hochhaeuser mit einem Schiff obendrauf (siehe Foto) und 500 Dollar Strafe, wenn man in der U-Bahn aus einer Wasserflasche trinkt. Und: Es ist so ein bisschen die perfekte Mischung zwischen Asien und Europa. Es riecht, wie asiatische Staedte riechen muessen (nach Essen und feuchter Luft), ist schoen wuselig - aber sauber. Ganz im Gegensatz zu Manila, wo wir seit gestern sind. Manila riecht ganz besonders nach asiatischer Stadt (nach Essen, feuchter Luft und Kloake), ist wuselig und laut - und unfassbar dreckig. Das Gute an Manila ist, dass es keine Sehenswuerdigkeiten gibt, die man abklappern muesste. Wir koennen also unsere ganze Energie darauf verwenden, uns durch klaustrophobische Maerkte zu schieben, in denen von lebenden Hasen bis zu Fernbedienungen alles verkauft wird und vor allem an jedem Essensstand stehenzubleiben und alles zu probieren. Kostet ja quasi nix. Morgen werden wir die Stadt verlassen und uns in Richtung Meer begeben. Schliesslich haben wir so einiges hier vor: Tauchen lernen, Kitesurfen ausprobieren und Walhaie sehen. Soweit die To-Do-Liste - Berichte folgen.
Die Unterwasserbilder sind uebrigens von unserem Whitsunday-Trip, wo unser Schweizer Mitreisender Christof technisch besser ausgestattet war als wir und freundlicherweise seine Bilder mit uns teilt. Im Anzug: Goran.


























1 Kommentar:

  1. Goran, Du siehst ganz nackt aus ohne Bart. War ja auch schon ein recht stattliches Büschel. Kann gar nicht verstehen das Emu-Wurst nicht schmeckt. Stinken tun die Viecher auf jeden Fall. Und auf die Aussie Bush Platter hätte ich auch nicht verzichtet. Aber: Die haben Euch tatsächlich Schlange als Snack unterschlagen. Weiss nicht ob man die frittiert oder grillt, auf jeden Fall essen die Aussies doch angeblich Schlange? Naja, ich bin sicher Ihr werdet noch so manch andere kuriose Speise antreffen, jetzt wo Ihr wieder in Asien seid. Fettige Grüße aus dem oiden Bayernkaff. Wünsch Euch eine perfekte Weiterreise, viel Sonne und wasauchimmer! Euer Falsch

    AntwortenLöschen